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19-Lachter Stollen

Der 19-Lachter-Stollen war eine der wichtigsten Anlagen des alten Oberharzer Silberbergbaus. Er war ein Wasserlösungsstollen, der dazu diente, aus höher gelegenen Gruben das Wasser abzuleiten. Über Jahrhunderte machte er damit den Betrieb vieler Gruben im Zellerfelder und Clausthaler Revier erst möglich. 

Begonnen wurde er schon im Jahr 1551. Erst 1690 hatte er nach mühseliger Arbeit allein mit Schlägel und Eisen mit 8,8 km Länge sein ziel erreicht. 

 

Rund 500 m beträgt die Strecke die wieder für den Besucher begehbar gemacht wurde. Verschiedene Stollenausbaue in Eisen, Holz und Mauerwerk sind zu sehen. Weiter hinten steht der Stollen in fester Grauwacke. 

Zu allen Zeiten wurden vom Stollen aus auch Erze aufgeschlossen und abgebaut. 1845 wurde vom Stollen aus der insgesamt 261 m tiefe Schacht "Ernst-August" abgeteuft. Mit ihm ist ein herausragendes Beispiel eines sogenannten Blindschachtes erhalten geblieben.

Von einer stählernen Brücke aus kann der Besucher einen Wasserschwall verfolgen auf seinem Weg in die gähnende Tiefe. 

15 Jahre benötigten die Bergleute, bis sie die Sohle des tiefsten Wasserlösungsstollen im Harz, den "Ernst-August-Stollen" erreicht hatten. Dieser erfuhr von hier aus 1864 seinen letzten Durchschlag und galt zu dieser Zeit mit einer Länge von 32,7 km als das größte Tunnelbauwerk der Welt. 

Der Weg führt vorbei an einer untertägigen Radstube, in der die beeindruckenden Reste eines über hundert Jahre alten Kehrrades von 9 m Durchmesser und 2 m Breite noch vorhanden sind. 

Über eine Treppe führt der Weg weiter hinab, bis in 100 m Tiefe unter der Erdoberfläche die Kunstradstube erreicht wird, die später zum Turbienen- und Kompressorenraum umgebaut wurde. Hier kann das im Harz einzigartige Maschinenensemble aus dem Jahre 1914 in Funktion besichtigt werden. 

Auf dem Rückweg besichtigt der Besucher dann den neuen Maschinenraum mit der 1914 installierten elektrischen Fördermaschine. Sie war bis zur Stillegung der Anlage im Jahr 1924 in Betrieb.