"Unsere Welt. Unser Erbe. Unsere Verantwortung". Unter diesem Motto findet der diesjährige Welterbetag am 04. Juni statt. Und zu allerlei Aktionen laden das Oberharzer Bergwerksmuseum und das Besucherbergwerk 19-Lachter-Stollen ein.
Den Auftakt bildet am 03.06. eine gemeinsame Wanderung von Oberharzer Bergwerksmuseum und Nationalpark Harz zum Oderteich und Rehberger Graben.
Mit einer Dammhöhe von 21 Metern und einer Staumauer aus gewaltigen Granitblöcken war der Oderteich für fast 170 Jahre Deutschlands größte und höchste Talsperre. Idyllisch im Nationalpark Harz gelegen, liefert er bis heute über den Rehberger Graben Wasser zur Erzeugung von Strom: ein einzigartiges Beispiel für die Nutzung erneuerbarer Energien im UNESCO-Weltkulturerbe. Auf dieser Erlebniswanderung mit Ranger und Welterbeguide lernen Sie Natur und Geschichte rund um den Oderteich kennen.
Beginn der Tour ist um 10 Uhr mit einer Dauer von ca. 3,5 Stunden. Die Teilnahme ist unentgeltlich, Spenden sind willkommen. Treffpunkt ist Altenau-Torfhaus, Wandertreff hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus.
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung bis spätestens Dienstag, den 30. Mai um 10 Uhr unter Tel. 05320 / 269 notwendig.
Wetterangepasste Kleidung und festes Schuhwerk erforderlich.
Am eigentlichen Veranstaltungstag, den 04. Juni, bildet eine Sonderführung im Welterbe den Auftakt:
„500 Jahre regenerativ– Energie aus Wasserkraft im Revier Clausthal“.
Wasserkraftwerke spielen bis heute eine Rolle im UNESCO-Welterbe-Gebiet westlich von Clausthal.
Wasserräder und Turbinen und mit ihnen verbundene Gräben, Wasserläufe und Sonderbauwerke sind überall zu finden im großen Clausthal und im Zellerfelder Tal – zum Teil sind sie noch heute in Betrieb.
Beginn der Tour ist am Ottiliaeschacht zwischen den Bahnankünften um 11:30 Uhr, nach dem Eintreffen der Tagesförderbahn. Die Tour dauert da. 2 Stunden. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung im Bergwerksmuseum, unter 05323 98 95 0 oder info@bergwerksmuseum.de erforderlich. Teilnahme ist unentgeltlich, Spenden sind willkommen.
Im Anschluss gibt es im Oberharzer Bergwerksmuseum ein neues Führungsformat jeweils um 12:30 und 15 Uhr zum Thema „Nachhaltige Technik in der Oberharzer Wasserwirtschaft“.
Teiche, Gräben und Wasserläufe durchziehen die malerische Landschaft des Oberharzes. Sie sind die sichtbaren Bestandteile der Oberharzer Wasserwirtschaft, die vom 16. bis ins 19. Jahrhundert hinein entstanden ist. Einst waren die Teiche Energiespeicher und lieferten das Antriebswasser für die Erzförderung, für die Pumpen der Bergwerke und später für den Personentransport unter Tage. Bei dieser neuen Sonderführung liegt der Schwerpunkt auf der Technik: Fahrkunst, Feldgestänge, Kehrrad und vielen weiteren.
Die Führung findet im Oberharzer Bergwerksmuseum, Bornhardtstr. 16, 38678 Clausthal-Zellerfeld statt. Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Im Anschluss gibt es, in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Harz einen Vortrag von Nationalparkranger Thomas Beck zum Thema „Nationalpark und Wald im Wandel“ um 13:30 Uhr.
Wie kann Naturschutz und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen positiven Einfluss nehmen? Neben grundsätzlichen Informationen zu den Aufgaben eines Nationalparks, soll es um die Erörterung aktuell veränderter Waldbilder und deren Ursachen gehen, aber auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie jeder Einzelne einen positiven Beitrag leisten kann, um Klima und Natur quasi unseren Lebensraum zu schützen.
Der Vortrag findet im Besprechungsraum des Oberharzer Bergwerksmuseums statt. Einlass erfolgt über den Museumshaupteingang in der Bornhardtstraße 16. Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Den Abschluss im Oberharzer Bergwerksmuseum bildet ein Vortrag von Dr. Friedhart Knolle mit dem Titel: „Vom Raubbau zur Nachhaltigkeit – 6.000 Jahre Bergbau im und am Harz“ um 16 Uhr
Der Harzraum ist eines der ältesten Bergbau- und Industriegebiete Mitteleuropas. Schon vor 6.000 Jahren gab es hier Feuersteinbergwerke und in der Bronzezeit vor über 3.500 Jahren begann der Abbau von Kupfermineralen.
Doch der Bergbau hatte eine Kehrseite – Boden, Grund- und Oberflächenwasser sowie die Luft und auch Flora, Fauna und der Mensch wurden hier über lange Zeit stark mit Metallen belastet, insbesondere im Umfeld von Clausthal-Zellerfeld, Goslar und Langelsheim sowie im Raum Mansfeld-Eisleben-Sangerhausen. Tiere und Pflanzen wurden ausgerottet und die artenreichen Buchen- und Mischwälder des Harzes wichen artenarmen Fichtenmonokulturen. Diese Tatsache stellt die Kehrseite des UNESCO-Welterbes im Harz dar.
Raubbau und Naturlandschaft – und trotzdem eine chancenreiche Zukunft – wie passen diese Nutzungskonflikte zusammen? Folgen Sie dem Referenten Dr. Friedhart Knolle, auf einer Zeitreise durch 6.000 Jahre Bergbaugeschichte im Harz. Zahlreiche Gäste sind herzlich willkommen.
Für nähere Auskünfte ist der Besucherservice des Bergwerksmuseums direkt im Museum, unter 05323 98950 oder info@bergwerksmuseum.de zu erreichen.
Beim Besucherbergwerk 19-Lachter-Stollen hingegen finden an diesem Tag die öffentlichen Führungen in der Anlage um 11:00, 14:00 und 15:30 Uhr unentgeltlich statt.
Diese Anlage ist ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit, denn: Als Wasserlösungsstollen diente er dazu, das Wasser aus höher gelegenen Gruben abzuleiten und ermöglichte so den Betrieb vieler anderer Gruben. Highlight der Führung ist die Vorführung von dem, im Jahr 2013 sanierten, Kehrrad, welches einst dazu diente, Personen und Material in die Gruben hinein- und wieder hinauszutransportieren.
Spenden sind willkommen.
Für Rückfragen und Anmeldungen steht der Besucherservice im 19-Lachter-Stollen im Besucherbergwerk, unter 05323 66 28 oder 19-lachter-stollen@welterbeimharz.de zur Verfügung.